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23.7.2021

Nach Lehramt kommt die Werbebranche - Dozierende stellen sich vor

Heute endet unsere Interview-Reihe: Wir stellen euch aus jedem Fachbereich ein*e Dozent*in vor. Hier erfahrt ihr kurze Geschichten aus verschiedenen Karriere-Laufbahnen und worauf es als Künstler*in eigentlich ankommt.

Jo Schuttwolf ist Dozent für Werbetext, Werbeclip-Produktion und Philosophie.

Wie sind Sie an die WAM gekommen?

2005 nahm der damalige stellvertretende Leiter der WAM Kontakt zu mir auf, weil er von der ISM in Dortmund gehört hatte, dass ich auch Werbetext unterrichte. Die WAM hat mir spontan sehr gut gefallen.

Was machen Sie hauptberuflich?

Ich bin freiberuflicher Texter/Konzeptioner, Filmemacher und Sprecher.

Eine Geschichte aus Ihrer Karriere-Laufbahn?

Mein ursprünglicher Plan war es Lehrer zu werden. Ich habe beide Staatsexamen gemacht. Das ist schon lange her. Damals wurden im Gegensatz zu heute kaum Lehrer eingestellt. Ich war gezwungen kreativ zu sein und zu überlegen, welche Fähigkeiten in mir stecken. Und da ich immer viel geschrieben habe, z.B. für die Uni-Zeitung und auch ständig mit der Videokamera herumgelaufen bin, wurde mir klar, dass ich damit mein Geld verdienen wollte. Ich habe noch eine weiterführende Ausbildung gemacht (Journalistisches Schreiben) und kam schließlich, mehr oder weniger durch Zufall, in die Werbebranche. Bei der Werbeagentur GREY in Düsseldorf habe ich schließlich als Junior Copywriter (Junior Texter) angefangen. Das war wirklich die große weite Welt der Werbung mit vielen internationalen Kunden, wie Warner Bros., Dove oder Ford. Später bin ich dann zu OGILVY gewechselt, auch eine internationale Network-Agentur. Ja und danach habe ich mich selbstständig gemacht und habe Lehraufträge angenommen. Letztlich bin ich doch Lehrer geworden. Und die Moral von der Geschichte: Es ist gar nicht so schlimm, wenn es mal plötzlich nicht so weitergeht wie geplant, denn dann setzt man ungeahnte Kräfte in sich frei!

 Nennen Sie drei Dinge, auf die man im Berufsfeld Marketing nicht verzichten kann/die man braucht.

KREATIVITÄT … ja auch im Marketing. Es kommt doch darauf an über den Tellerrand hinauszublicken. Instrumente zu benutzen, die eine Marke einzigartig machen. Nur dadurch bekommt man echte Wettbewerbsvorteile.
WISSEN WAS KUNDEN WIRKLICH WOLLEN … was nützt mir ein tolles Produkt, eine perfekte Kommunikationsstrategie und ein großes Mediabudget, wenn ich die wahren Wünsche, aber auch die Ängste, Vorurteile und Blockaden meiner Kunden nicht kenne oder nicht ernst genug nehme.
FOKUSSIERUNG … man kann vieles Positive über ein Produkt sagen. Die Kunst besteht aber darin, den einen Punkt zu finden, der meine Zielgruppe bewegt. Alles andere sollte man getrost weglassen. Weniger ist mehr.

Tipps für das Berufsfeld Marketing?

Habt Spaß!